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Der Ortsteil Mehle

Die Ortschaft Mehle ist nach Elze die zweitgrößte in der Einheitsgemeinde. Dort befindet sich neben der Schule die Mehrzweckhalle, welche beide von der damaligen Gemeinde Mehle errichtet wurden. In der Mehler Grundschule werden alle Kinder aus den Elzer Ortsteilen Sorsum, Wittenburg und Wülfingen sowie Mehle, Sehlde und Esbeck beschult. 

Erste geschichtliche Hinweise finden sich in einer Urkunde von Bischof Bernward von Hildesheim aus dem Jahre 1022. Verkehrsmäßige Bedeutung hatte Mehle durch die alte Dorfstraße und später den Bau der Eisenbahnstrecke Hameln-Hildesheim. Dragonerpost und Brandenburgische Post benutzten die Straße. Darüber hinaus sah Mehle des Öfteren Fürstenbesuch und auch der Preußische König Friedrich Wilhelm I. war mit seinem Gefolge im Jahre 1726 zu Gast im Posthof.

Die alte Poststraße verlief seinerzeit außerhalb des Ortes. Den Mehlern und auch der Wegebauverwaltung schien es günstiger, den Hauptverkehrsweg durch das Dorf zu legen. Hätten die Gemeindevertreter damals geahnt, welche Behinderung und Plage der zunehmende Straßenverkehr ihren Urenkeln bereitet, wären sie sicher bei der Umgehungsstraße geblieben. Doch 2009 rückte die Ortsumgehung nach langen Verhandlungen und Vorbereitungen dann doch in greifbare Nähe: 27 Monate baute man fleißig an der 3,2 km langen Strecke bevor sie am 26. November 2010 - ein Jahr früher als geplant - dem öffentlichen Verkehr übergeben wurde. Die Mehler atmeten spürbar auf.

1803 wurde die Landstraße von Mehle nach Elze fertig gestellt. Von nun an musste jeder, der die Straße befuhr, Wegegeld bezahlen. Das Weghaus am Ortsausgang legt davon heute noch Zeugnis ab.

1875 wurde die Eisenbahnstrecke Altenbeken-Elze in Betrieb genommen. Das Gelände nördlich des Bahnhofes bot günstige Plätze für industrielle Anlagen. Über viele Jahre hatte dort die Elzer Backwarenfabrik ihren Sitz, ehe diese im Jahr 2012 ihre Tore schloss.

Im Jahr 2022 wurden 1.000 Jahre Mehle gefeiert, denn die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1022 unter der Bezeichnung "Midilithe". Ein eigens gegründeter Arbeitskreis aus "Mehler Urgesteinen" plante lange im Vorfeld verschiedene Veranstaltungen und Aktionen, die sich über das ganze Jahr verteilten. Natürlich hatten sich auch alle Vereine mit eingebracht. Ob Festakt oder Zeltfest, ob Kartoffelfest oder Radtour, für alle Interessierten wurde im Jubiläumsjahr etwas geboten und der ein oder andere unvergessliche Moment bereitet. Abgeschlossen wurde das Jahr mit einer kleinen Silvesterfeier und einem Feuerwerk an der Mehler Kirche.