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Louis Krüger

Johann Heinrich Louis Krüger
Johann Heinrich Louis Krüger

Johann Heinrich Louis Krüger, wurde am 21. September 1857 in seinem Elternhaus in der Hauptstraße 33 in Elze geboren. Sein Vater Conrad, Schlossermeister mit eigenem Betrieb, sah in Louis den willkommenen Nachfolger. Doch Louis hatte es mehr mit dem Rechnen, nein, man sprach schon eher von einer mathematischen Begabung – so zumindest Rektor Tölke von der Elzer Volksschule. Der war es auch, der Vater Krüger überreden musste, Louis auf eine Privatschule zu schicken, um seine Bildung zu fördern. Denn natürlich ist eine höhere Bildung auch mit höheren Kosten verbunden, die die Schlosserwerkstatt so leider nicht hergab.

Hier sprangen die hilfsbereiten Elzer ein und unterstützten den talentierten Nachbarsjungen finanziell. Das ermöglichte ihm nicht nur den Besuch der internationalen Privatschule in Elze, sondern auch der Gewerbeschule in Hildesheim. Nach seiner hervorragenden Abschlussprüfung nahm Louis sein Erspartes um sich seinen Traum vom Studium am Polytechnikum, der späteren Technischen Universität, in Berlin zu erfüllen. Schon während seines vierjährigen Studiums entwickelte er eine Leidenschaft für die Wissenschaft von der Ausmessung der Erde und deren Abbildung auf Karten, der sog. Geodäsie.

Offensichtlich sollte er diesem Thema sein ganzes Leben verschreiben: Bereits mit 27 erhielt er den 1. Doktortitel auf diesem Fachgebiet, was ihm den Weg in das Königlich Preußische Geodätische Institut in Berlin ebnete. Zunächst war er dort Assistent, der u. a. auch die Arbeit seines Vorgängers Carl Friedrich Gauß weiterentwickelte. Hier ging es um eine mathematische Methode, die gekrümmte Erdoberfläche auf ebenen Landkarten abzubilden. Auch heute noch kennt man diese Methode als die Gauß-Krüger-Projektion.

Krüger erarbeitete sich neben weiteren Titeln auch den Professor und verabschiedete sich nach 38 Jahren als stellvertretender Direktor im Frühjahr 1922 aus dem Institut.

Über sein ganzes Leben hat Louis Krüger nie den Faden in seine Heimatstadt Elze verloren. In Urlauben kehrte er immer wieder hierher zurück und auch seine freundschaftlichen Kontakte zu den Elzern, die zum Teil gar nicht wussten, wie berühmt Louis wirklich inzwischen war, pflegte er weiterhin. In der Zeit, in der er sich nicht mit Mathematik und Koordinaten beschäftigte, griff er zu Pinsel und Farbe und malte. So führte ihn auch als Ruheständler der Weg zurück nach Elze, wo er mit seiner ebenfalls unverheirateten Schwester das väterliche Haus an der Hauptstraße bezog. Und obwohl nicht mehr im Dienst, beschäftigte er sich weiterhin mit wissenschaftlichen Arbeiten. Erst ein Schlaganfall im Dezember 1922 zwang ihn zur Ruhe. Auch wenn er sich langsam von Geh- und Sprachstörungen erholte, war ihm nur ein sehr kurzer Ruhestand vergönnt: In Folge eines 2. Schlaganfalles starb Louis Krüger am 01. Juni 1923 im Alter von nur 65 Jahren.

Die Elzer würdigten ihren wohl berühmtesten Sohn mit einem Denkmal im Stadtpark, das zum 100. Geburtstag errichtet wurde. Im Jahr 1957 beschloss der Rat die Namensgebung für den Neubau der Mittelschule: Sie sollte Gauß-Krüger-Schule heißen. Der damalige Stadtdirektor Koch begründete den Antrag zur Namensgebung an die oberste Schulbehörde unter anderem wie folgt: „… Professor Louis Krüger hatte neben seinen vielen Arbeiten als Geodät insbesondere die Aufgabe übernommen, den geodätischen Nachlass des Göttinger Professors Carl Friedrich Gauß zu verwalten, zu sichten, zu ordnen und herauszgueben. Diese mühevolle Arbeit gelang ihm in einer anerkannten und bewunderten Weise. Viele bei Gauß noch unvollendete Lösungen, oft nur angedeutete Probleme, wurden von Krüger weiterentwickelt, ergänzt und gelöst. Sein Name ist daher im Bereich der Geodäsie mit Gauß aufs Engste verknüpft. …“

Zum 150. Geburtstag Krügers errichtete diese Schule, die 1993 mit der damaligen Hauptschule zur Krüger-Adorno-Schule Elze verschmolzen war und mittlerweile geschlossen ist, eine Gedenkstele gegenüber dem Geburtshaus Louis Krügers in der Hauptstraße 33. Und selbstverständlich wurde auch eine Straße im Hanlahgebiet nach dem wohl berühmtesten Sohn Elzes benannt.